Dienstag, 27. September 2011

Alkohol und Drogen.


Ein Gang zum Postamt an der Hoheluftchaussee, 1,10 € Porto nachzahlen und weg war es, das Manuskript von 'Jetzt ist bald und nichts ist los'. Das nächste Mal werde ich den Text sehen, wenn ich das fertige Buch in den Händen halte.
Ich kann nicht sagen, dass ich im Moment großen Abschiedsschmerz verspüre. Das ist zu vergleichen mit dem Wochenendbesuch eines guten Freundes, der sich am Ende etwas zu lang hinzieht. Man mag ihn noch immer, den Freund, aber man kann auch kaum erwarten, dass er endlich seinen Schlafplatz auf dem Sofa räumt und man seine Wohnung wieder für sich hat. So geht es mir jetzt. Der alte Freund ist weg. Ich bin erleichtert.

Nur ein Idiot begibt sich sofort wieder in dieselbe Situation, nehme ich dann. Das bedeutet wohl: ich bin ein Idiot. Die ersten Seiten des dritten Buchs stehen schon, noch hat es keinen Titel, es heißt 'Roman III', und das gefällt mir ganz gut. Das lässt Raum. Oder eben nicht. Mein Sofa ist jedenfalls wieder besetzt. Von mir, meinem Laptop und einem Aschenbecher. Wenn ich schreibe, rauche ich gern. Wenn ich die Zigarette in den Fingern halte und nicht tippen kann, kommen mir die besten Ideen. 

Deswegen rauchen die Protagonisten in meinen Büchern vielleicht auch so viel. Und vielleicht wird deswegen auch so viel Alkohol konsumiert. Nicht weil ich mich während des Schreibens volllaufen lasse, keineswegs. Aber Alkohol und Zigaretten, das gehört zu meiner Realität, in meine Zeit. Das geht vielen so. Ich war überrascht, als die ersten kritischen Stimmen dazu aufkamen und immer lauter wurden, dass in 'Liebe geht anders' zu viel getrunken wird. Der Alkoholkonsum ist überspitzt dargestellt, das gebe ich zu, aber durchaus im Rahmen. In einem realistischen Rahmen. Vielleicht ist es ja verboten, unkritisch über Alkohol und Zigaretten in einem Buch zu schreiben, dem der Stempel 'Frauenroman' aufgedrückt wurde.

Aber ich lasse mir doch nicht von einem Label, dass mir verpasst wurde, diktieren, worüber ich schreibe. Was war denn zuerst da? Das Label oder das Schreiben? Eben.

Jedenfalls wird auch in meinem dritten Buch getrunken und geraucht werden. Beschlossene Sache. Ich leg dann mal los... 

2 Kommentare:

  1. Hallo Katarina,
    hast du das Manuskript wirklich per Post verschickt? Ausgedruckt und mit Porto und allem? Oder ist das nur eine Metapher? Das macht mich gerade echt etwas fertig, denn das würde bedeuten, dass im Verlag jemand sitzt, der alles wieder abtippt... !?

    Noch schnell ein Kommentar zu Alkohol, Zigaretten, Drogen, Sex vor der Ehe und Konsum im Allgemeinen: das verurteile ich! Und sicher wäre es besser für Daphne, wenn sie auf dem Pfad der Tugend wandeln täte. Aber na ja - der gesittete Leser weiß, wie er die fantastischen Exzesse einzuordnen hat und für den weniger gesitteten sind sie eh kein Aufreger :-D

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  2. Hallo gesitteter Leser,

    keine Sorge,aus dem letzten Manuskript mussten die fleissigen Redakteure beim Verlag nur noch meinen schriftlichen Änderungen in die Datei übertragen, das ist schnell gemacht und viel angenehmer, wenn man es in Papierform vor sich liegen hat.

    Was die Tugend betrifft: Es gibt verschiedene Arten, sein Leben zu leben. Und ich finde, jede sollte in irgendeiner Form widergespiegelt werden, ob in der Musik, in Büchern, in der Kunst, weil jeder Mensch doch das Recht darauf hat, sich wiederzufinden, reflektiert und vielleicht verstanden zu fühlen. Ich bin ein großer Fan von extrem fiktiven Geschichten, je verrückter und märchenhafter, desto besser. Aber wenn über unsere reale Welt geschrieben wird, dann bevorzuge ich solche Bücher, die nichts beschönigen oder gefällig machen. Sondern die Dinge beschreiben, wie sie sind.

    Doch das bin nur ich, eine von Milliarden.

    Beste Grüße!

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